Geschichte

Bertha Schiel, geboren am 23. Februar 1889 in Busteni, war das siebte von zehn Kindern. Von Karl und Rosa Schiel, geborene Kleinrath. Ihr Vater, zusammen mit seinem Bruder, gründeten in Busteni 1882 eine Papierfabrik. Er verstarb früh, im Jahre 1904. Da war Bertha Schiel erst fünf Jahre alt.

In Hermannstadt besuchte sie neun Schulklassen, von 1912-1913 ging sie in Tarau (Deutschland) zur Schule um die Ausbildung zur Kindergärtnerin zu machen und anschliessend, 1914, ging sie in Charlottenburg bei Berlin in die Ausbildung zur Säuglingsschwester. Mit dem Ausbruch des I. Weltkrieges musste sie dieses Studium aufgeben. 

Zurück in Hermannstadt arbeitet sie beim Roten Kreuz als Säuglingsschwester bis 1916. Aus gesundheitlichen Gründen muss sie ihre Arbeit aufgeben.

Im Jahre 1921 gründet sie das christliche Erholungsheim Elim in Michelsberg. In der ersten Hausordnung von 1926 lesen wir: „Es ist unser Anliegen, dass unsere Gäste nicht nur Erholung für den Leib, sondern auch für die Seele finden möchten, da das Heim aus dem Bedürfnis heraus entstanden ist, kranken und müden Seelen Gelegenheit zur Stille zu geben, damit erquickt und gesegnet werden von unserem Herrn und Heiland.“

Bertha Schiel hat in den folgenden Jahren durch Ankauf mehrerer Grundstücke diesen Besitz erweitert.

1948 wird das Elimheim für „Inspectoratul Regional de Siguranta Sibiu“ requiriert. 1949 wird es, mit Bertha Schiels Einverständnis, zu einem Rehabilitierungszentrum für Kinder als Zweigstelle des Hermannstädter Pediatriekrankenhauses. Sie bleibt weiterhin die Besitzerin, behält ihre eigene Wohnung im Haus und arbeitet als Krankenpflegerin bis zu ihrer Rente 1952.

Bertha Schiel war nie verheiratet. Im Jahr 1954, im Alter von 65 Jahren, stirbt sie. Ihren gesamten Nachlass hinterlässt sie der Evangelischen Landeskirche.

Seither ist das Evangelische Landeskonsistorium A.B. bemüht diesen Nachlass zu erhalten, zu nutzen für das Wohle der damals noch zahlreichen sächsischen Bevölkerung und für diverse Begegnungen hauptsächlich evangelischer Kirchengemeinden aus dem In- und Ausland.

Seit der grossen Auswanderungswelle in den 90-er Jahren und bis heute hat die Besucherzahl der evangelischen sächsischen Bevölkerung und nicht nur, stark und stetig abgenommen. 

Nichts destotrotz will das Elimheim auch in unserer Zeit das sein, wofür es erworben, erweitert und erhalten wurde: eine Oase für Leib und Seele, so wie es der Name Elim schon andeutet. Der Name entstammt dem Bibelvers aus dem 2. Buch Mose 15, 27: „Und sie kamen nach Elim, da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmbäume; und lagerten sich daselbst ans Wasser.“